Jonathan Richman – Because her beauty is raw and wild
57 Jahre ist Jonathan Richman alt. Das darf man sich durchaus mal ins Gedächtnis rufen. Auch wenn entwaffnender Charme, das ewig jungenhafte Aussehen und seine unschuldig ehrlichen Songs diese Tatsache bislang gut verschleiert haben, auch diese Ikone des Pop (weiterführende berechtigte Lobhudeleien bitte nachlesen!) kommt in die Jahre. Und BECAUSE HER BEAUTY IS RAW AND WlLD stellt vielleicht den Beginn seines Alterswerks dar. Dabei unterscheidet sich dieses Album kaum von seinen Vorgängern: Akustikgitarre und minimales Schlagwerk, Latin-Rhythmen und polyglotte Songs auf Englisch/Französisch/Spanisch, Liebeslamentos und eine weitere Maler-Ode (nach Picasso, Dali, Van Gogh nun „No One Was Like Vermeer“). Alles da. Aber eben auch ein ernsthafterer und altersweiserer Grundton. Und Zwischentöne. Sowie die paranoiden Piano-Sprengsel im schrägen „Our Party Will Be At The Beach Tonight“, das eher nach Film noir als nach Ben Stiller-Komödien-Soundtrack klingt. Mit dem Cover von „Here It Is“ zollt Richman dem Alterswerk von Leonard Cohen Tribut, bei „As My Mother Lay Lying“ begibt er sich ans Sterbebett seiner Mutter, und mit „Our World“ interpretiert er einen seiner eigenen Klassiker neu. Sowieso seien alle Songs, die er singt, erklärt Richman, „workin progress“. Man könnte es auch so sagen: Nicht nur sein Alter, auch Richman selbst schreitet immer weiter voran.
Gut so.
»>www.vaporrecords.com >»CD IM ME S.51
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