Metronomy – Nights out

Eine der Grundfragen in der Clubmusik lautete früher immer: Bass, wie tief kannst du gehen? Sie stellt sich nun nicht mehr. Heute werden häufig MP3s vom Laptop abgespielt,schon brummt es merklich weniger. Joseph Mount, leitende Instanz von Metronomy, hat das akzeptiert und unter diesen Bedingungen ein clubkompatibles Album gemacht, das sich der Diktatur des Basses entzieht. Zwar kommt auch er hier und da nicht umhin,einen punkfunkig wuppenden Groove einzubauen, aber es geht meistens ohne. Früher hatte Mount mal eine Schwäche für die elektronischen Basteleien von Aphex Twin und Autechre, schon da spielten Tieftöne für ihn keine so große Rolle. Nun hat sich der Stil zwar verändert, aber an Abartigkeiten hält er stur fest. Mount sagt,er gehe viel aus, aber könne sich dabei nicht amüsieren. Diese Erfahrung färbt auf seine Musik ab. Er schreibt zum Beispiel einen Song über ein Mädchen, das erst ein Auto klaut und dann bei einem Unfall stirbt! Meschugge, wie auch der Rest. Irgendeinen fiesen Dreh baut er immer ein. In erster Linie sind es provozierend hoch tönende Synthesizer, Gitarren aus der Gründerzeit des Rock’n’Roll oder das Wimmern einer eiernden Geisha. Wir sind gerührt.

VÖ. 4.10.

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