Sex Pistols :: There’ll always be an England: Live from Brixton Academy
Feste sind zum Feiern da! Zumal es sich um runde Jubiläen handelt. Da kommen auch mal Leute zusammen, die sich schon vor einiger Zeit aus den Augen verloren haben. Elf Jahre, um genau zu sein. 1996 erfolgte jene erste Reunion mit anschließender Welttournee, nach der sich John Lydon, Steve Jones, Paul Cook und Clen Matlock erneut trennten. Doch der 30. Geburtstag von never mind the bollocks, jenes Meilensteins, der die Sex Pistols in den Rock-Annalen verewigte, lässt sich eben nicht ignorieren. Was lag also näher, als die alte Heimat zu besuchen, um eine Konzert-Doku zu drehen, pittoresk benannt nach dem patriotischen Traditional THERE’LL ALWAYS be an England. Binnen weniger Stunden wurden fünf Shows in der Brixton Academy ausverkauft. Julien Temple, Regisseur der Pistols-Dokus THE GREAT ROCK’N’ROLL SWINDLE Und THE FILTH and the fury, war gleich zur Stelle, um das historische Ereignis filmisch festzuhalten. Augenscheinlich bessere Musiker sind die vier im Laufe der Jahre geworden, das stellt schon der Opener „Pretty Vacant“ klar. Und das legendäre Cover der Single „God Save The Queen“ macht sich als warholeske Pop-Art in achtfacher Ausführung als Hintergrund unheimlich gut. Fast noch reizvoller als die 15 weiteren Songs, darunter „Holidays In The Sun“, „Submission“ und „Anarchy In The UK“, erweist sich das Bonusmaterial namens „The Knowledge – The Pistols Guide To London“: Der quirlige Lydon kommentiert auf Sightseeingtour sarkastisch die architektonischen Höhepunkte des globalisierten London. Matlock besucht Malcolm McLarens ehemaliges Headquarter „Sex“ in der King’s Road. Paul Cook und der an den dicken Bruder von Michael Caine erinnernde Steve Jones futtern in Shepherd’s Bush in einem schmierigen Schnellrestaurant britische Köstlichkeiten wie Mash EiPie. Legenden zum Anfassen eben. Und vom Unterhaltungswert so amüsant wie eine ganze Staffel Little britain.
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