The Zutons – You can do anything

Wo sind eigentlich die stampfend vorgetragenen „4Ah-uhh-uu-hu“-Chöre aus „Pressure Point“ geblieben? Das war schon beim zweiten ZutOnS-Werk TIRED OF HANGING AROUND die große Frage. Aus ihrem Zombies besingenden, zackigen Psychedelic-Cartoon-Punk war grundsolider Britpop geworden, wie die Ronson’sche und Winehouse’sche „Valerie“, der man ja immer noch nicht entkommen kann, beweist. Auf you can do anything, man mag es kaum glauben, klingt das Quintett stellenweise richtiggehend amerikanisch. Das liegt einerseits am Produktionsort Los Angeles, andererseits am neuen Gitarristen Paul Molloy (Gitarrist Boyan Chowdhury ist aufgrund „musikalischer Differenzen“ aus der Band ausgestiegen), der dem Zutons-Sound stellenweise ein dezentes Dampfwalzen-Feeling verpasst („Harder And Harder). Ein putziger Zwitter ist you can do anything geworden. In einem Moment meint man, eine amerikanische Hardrock-Scheibe eingelegt zu haben, und findet sich bereits im nächsten in hübschen Harmoniefolgen wieder (man höre das miesmäandernde Riff und den Refrain von „Family Of Leeches“). Irgendwie funktioniert das ja, aber abnehmen will den Zutons die abgeschmackte American-Dream-Attitüde im Plattentitel trotzdem keiner. VÖ: 15.8.

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