Ben Weaver – The Ax in the oak

Mit Fug und Recht ließe sich Ben Weavers neuer Langplayer sein „Berlin-Album“ nennen. Hier, in der Wohnung eines Freundes am Prenzlauer Berg, entstanden im Sommer vergangenen Jahres die zwölf Tunes für THE AX IN THE OAK, das sechste Werk des 29-Jährigen aus St. Paul, Minnesota, der auch schon mal der, „hillbilly Leonard Cohen“ genannt wurde und gewiss zu den kühnsten, begabtesten, unkonventionellsten und leider(noch) unbekanntesten Songwritern seiner Generation gehört. Auf the ax in the oak bedient er sich bei TripHop und Electronica, lässt Engelschöre und Störgeräusche, Celli, polternde Drums und digitale Beats, berauschende Melodien und endlose Textkaskaden aufeinanderprallen und schraubt daraus zeitgemäßen Folk fernab jeder „Comfort Zone“ zusammen. Wann hätte man zum letzten Mal solch frösteln machende Zeilen gehört: „I found a dead bird, half covered by leaves, lying in the shadouu of the curb in my Street. I called you up, you neuer answer your phone. I didn’t leave a message. I never do.“

Dazu tönt eine einsame Gitarre, hallen Schritte, schleicht sich ein schräger Groove herein. „Dead Bird“ heißt dieses süchtig machende Stück Musik, andere Songs tragen Märchenbuch-Titel wie „Hawks+Crows“, „Alligator+ Owls“, „Red Red Fox“ und „White Snow“, auch das Coverartwork-ein Vogel, der Schuhe auf eine Stromleitung fallen lässt-transportiert diese Anmutung des Kindlichen. „I believe in magic, perseverance, and the things I see in the dark“, behauptet Ben Weaver. Und: „This record is about that.“ Spannend und sperrig, indes nie spinnert. VÖ.15.8.

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