Milosh – III

Michael Milosh stammt aus Toronto, lernte früh Cello und begeisterte sich für leftfield electronics. Ein neuer Arthur Russell ist dem Pop mit dem Kanadier noch nicht geboren, aber so ganz fern liegt der Vergleich mit dem genialen Komponisten und Musiker Russell (1952-1992) nicht, auch Milosh spielt in seinen Tracks mit melancholischen Stimmungen, die er über eine eigenartige Kombination aus Streichern und Beats transportiert. Die neun Tracks auf seinem neuen Album punkten vor allem mit Farben, die Stücke wirken hintereinander gestellt wie eine Landschaft aus beigebraunen Ornamenten, die der Cellist und Sänger im Raum installiert. So weit wie Russell wagt Milosh sich nicht in die Disco-Zone, er ist beim Ausmalen der vielen Farbflächen und beim Schönsingen stehen geblieben. 111 steht für die flüchtige Essenz des Soul, dieses Album hat das Zeug, ganz leicht und ganz souverän an uns vorbeizuziehn. Und das ist durchaus wohlwollend gemeint. VÖ. 22.8.

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