Bishi – Nights at the Circus

Ein paar kluge Köpfe haben schon den Verdacht geäußert, dass diese Platte mit Absicht etwas klein gehalten wird. Könnten Label und Künstlerin ein Interesse daran haben, die letzten Tage im Schummerlicht des Underground zu verlängern,um nicht vorschnell im drohenden Hype zu verbrennen? Es gibt kaum Auftritte, kaum Promotion, bislang keinen deutschen Vertrieb, und auch die Beiträge in britischen Magazinen und Blogs hielten sich lange in einem überschaubaren Rahmen. Doch jetzt muss wohl alles raus. Das hier ist die Bengali-Pop-Fusion, die wie nix klingt 2008 und so circa zehn Jahre nach dem Höhepunkt der Cornershop-Festspiele wieder an die Möglichkeiten erinnert, die eine Enkulturation unter dem Banner zweier großer Pop-Nationen bietet. Man muss auch gar keine Antwort darauf finden, ob Bishis Debüt nights at the circus nun ein Britfolk-Album in den Soundfarben Indiens(Sitar und Tabla) ist oder Bollypop in den Grenzen von Tricky und Sandy Denny. Die 24-jährige Sängerin und Multiinstrumentalistin, die sich als DJane in die Herzen der Londoner Fashionistas spielte, tritt mit diesen zwölf Songs als Künstlerin in eigenem Recht auf-als Schwanenwesen und Zirkusmädchen, und wenn sie in den Spiegel schaut, entdeckt sie. dass Alice ihr Wonderland verlassen hat.gestern erst. Über diese Lieder fällt der Goldstaub aus dem Himmel der reichen Melodien, hört nur, wie rein und fein Bishis Englisch klingt, wie sie mit Harfe. Harmonium und Ukulele den Moment der Liebe feiert. Den Moment, da die Kulturen ineinanderfließen, wild und herzlich und ja, doch,auch etwas elektronisch.

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