David Bowie :: Live Santa Monica ’72

Glam Rock: Die Mutter aller Bowie-Bootlegs nach 36 Jahren Underground-Dasein erstmals offiziell veröffentlicht.

Dass die Mühlen der Musikindustrie etwas langsamer mahlen, ist bekannt. Dass manche Geniestreiche sogar sträflich übersehen werden, ebenfalls. Aber was diese Veröffentlichung betrifft, so stellt sie selbst das „Black Album“ von Prince und „Smile“ von Brian Wilson in den Schatten. Zum einen, weil diese (Radio-)Aufnahme aus dem Civic Auditorium von Santa Monica bereits 1994 von Bowies Ex-Management MainMan(semi-legal) auf CD gepresst wurde und reißenden Absatz fand. Aber auch, weil es sich bei dem 76-minütigen Mitschnitt von Bowies allererster US-Tournee um eine Performance handelt, die um Klassen besser ist als auf“Ziggy Stardust-The Motion Picture“, dem autorisierten Tondokument dieser Zeit. Wahrscheinlich, weil der Gig ganz am Anfang des Triumphzuges von the RISE AND FALL OF ZIGGY STARDUST AND THE SPIDERS FROM MARS stattfand, das Album gerade vier Monate auf dem Markt war, der Durchbruch in den USA noch ausstand und die Band mit Mick Ronson, Trevor Bolder, Mick „Woody“ Woodmansey und Mike Garson an Energie, Power und Spielfreude kaum zu überbieten war. Sie besä 15den unüberhörbaren Willen, nichts als offene Münder und glänzende Augen zu hinterlassen. Was sich auch in einem-aus heutiger Sicht-gigantischen Set niederschlägt. Mit sechs Stücken aus ziggy stardust, vier Kostproben aus HUNKYDORY(„Changes“,“Life On Mars?“ „Andy Warhol“, „Queen Bitch“), zwei aus the man who sold the World („The Supermen“. „The Width Of A Circle“) und eine aus dem erst ein Jahr später folgenden aladdinsane. Alles Bowie-Klassiker, die hier noch mit der Single „John, l’m Only Dancing“ sowie zwei Coverversionen von The Velvet Underground („l’m Waiting For The Man“) sowie Jacques Brei („My Death“) abgerundet werden.