Whip – Blues for losers

Ein Soloalbum muss nicht arm an Mitstreitern sein. Jason Merritt allerdings, sonst Sänger der US-Band Timesbold und manchmal als Whip unterwegs, nimmt den Begriff beim Wort. So hat er sein blues for losers nahezu im Alleingang eingespielt. Und auch musikalisch gibt sich der sonst so experimentelle Songwriter ganz reduziert, ja geradezu verloren. Meist wetteifern nur Merritts raue, bröselige Stimme und die Folkgitarre um Aufmerksamkeit, ab und an stoßen ein Glockenspiel oder ähnlich filigrane Gastinstrumente dazu. Doch sonst: Ein melancholisches Wispern hier,ein bisschen Lagerfeuer-Romantik da, dazu die passend depressiven Texte mehr braucht es nicht, um aus ein paar blues und countrygetränkten Akkorden ein Maximum an Erzählkraft herauszuholen. Merritt winselt und klagt, die Gitarre tränt und leiert. Gemeinsam überschreiten sie zwar nicht den Gipfel der Songwriterkunst, doch dem Alleinsein in lauen Sommernächten verleihen sie zumindest einen Hauch von Glanz. VÖ: 18.7.

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