Die Stehkrägen – Aggro Grünwald

Vor knapp einem Jahr ging den Stehkragen und ihrem dreisten Scbicki-Micki-Mocking so ziemlich jede Medienanstalt auf den Leim. Aus dem Umfeld von Aggro Berlin hagelte es Morddrohungen, aus betuchteren Kreisen kamen stattdessen Zusprüche wie „Endlich sagt’s mal jemand, wie es ist!“ Nun also probieren es Die Stehkrägen auf Albumlänge, was durchaus funktioniert, allerdings nur mit dem richtigen Approach. Denn musikalisch wandern die Oberschichtler noch auf Beats und Tunes, die direkt dem German HipHop der 90er-Jahre entsprungen sind. Das macht aber gar nichts, weil der leicht verstaubte Sound wunderbar zu ihren Werten Tradition und Stammbaum passt und im Grunde sowieso nur Beiwerk ist zur wohlartikulierten Arroganz-Attitüde: „Ich esse Kaviar für Somalia /trink‘ Champaniar für ganz Kenia.“ Deswegen: Genau hinhören auf aggro grünwald, sonst geht einem der ein oder andere Gag durch die Lappen.

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