Pop Levi – Never never love

Schön übergeschnappt, dieser Jonathan Levi. Klaut für seinen Namen in einem Anfall von Hybris die Bezeichnung für unsere Lieblingsmusik und glaubt, er sei jetzt so etwas wie der Held. Ein schlappes Album hat er bisher gemacht, das ein paar Tage lang ganz ordentlich unterhalten hat. Der Nachfolger hat eine ganz andere Qualität. Er klingt wie das Werk eines Mannes, der von seiner Freundin wegen der falschen Musik verlassen worden ist und sie nun mit der richtigen zurückgewinnen will. In einem weiteren, dieses Mal genialen Anfall von Übermut hat sich Levi in die Westlake-Studios in LA einquartiert-dort, wo Quincy Jones die frühen Solomonumente von Michael Jackson produziert hat. Nun ist es wirklich Pop, obendrein auf ganz besondere Weise. Der Einstieg erinnert an Led Zeppelin, und zwischendurch lässt es der Engländer auch mal wie The Who krachen, aber eigentlich schmeißt er hier mit 8oer-Frauenversteherfunk um sich, dass es eine Freude ist. Genial etwa, wie er den Synthiegroove von „You Are My System“ für eigene Zwecke nutzt. Klar, dass er auch eine Schwache für Prince hat. Bammel vor Dingen, die bei der Geschmackspolizei nicht so gut ankommen, hat Levi nicht. „Love You Straight“ etwa gerät zu einer Veranstaltung zum Gedenken an Nik Kershaw. Dank solch ungewöhnlicher Popattacken wird es nicht nur die Ex schwer haben, seinem Lockruf zu widerstehen.

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