Willie Nelson & Wynton Marsalis :: Two men with the blues
Eine Country-Legende und ein Jazzakademiker spielen den Blues.
Es hätte schlimmer kommen können. Der eine,der letzte der großen alten Countrysänger, hat in den vergangenen 15 Jahren nicht immer ein glückliches Händchen bei der Wahl seiner Duett- und Kooperationspartner bewiesen. Der andere, ein akademisch geschulter Komponist,Trompeter und Jazzhistoriker, gilt als der größte Konservative unter den zeitgenössischen Jazzmusikern. Gemeinsam fantasierten Willie Nelson und Wynton Marsalis an zwei Abenden im Januar 2007 bei der Dauerveranstaltungsreihe „Jazz At Lincoln Center“ in New York über den Blues. Mit chirurgischer Präzision, aber nicht ohne Feingefühl pickt das Marsalis Quintett die Rosinen aus dem Great American Songbook, die Nelson souverän herunterknödelt. Das sind Klassiker wie „Bright Lights. Big City“, „Stardust“ und „Georgia On My Mind“ und Nelson-Orginale wie „Night Life“, die mittlerweile selber zu Klassikern geworden sind. Man kann Marsalis, dem großen Konservator amerikanischen Kulturguts, wie immer vorwerfen, dass die Arrangements-zumal bei einem Bluesalbum -eine Spur zu sauber, zu geleckt geraten sind. Aber Spaß macht das trotzdem. Und, wie gesagt, es hätte schlimmer kommen können.
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