Klee – Berge versetzen
Klee sind ein gut geöltes Rädchen in der Deutschpopmaschine. Radiosingles, eine Sitzkuhle in Stefan Raabs Couch, sonnige Open-Air-Nachmittage, karitative Einsätze: Das sind Klee. Aber wenn sie nicht mehr da wären, wer würde es groß bemerken? Es fehlt dieser Band etwas, trotz großer Anstrengungen von Sängerin Suzie Kerstgens, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Ein richtiger Hit vielleicht. Auch auf Berge versetzen ist keiner. Kein richtiger. Obwohl sich das Kölner Quintett auf ihrer vierten Platte unter Mithilfe des Produzententeams Andreas Herbig und Jem (Udo Lindenberg, Ich + Ich) besonders breit aufstellt. Elektronischer wieder klingen sie, aber auch opulent wie Echt bei ihrem Finale, später nachdenklich-halbakustisch wie Tom Liwa, der Klee beim Texten hilft. So wird aus Deutschpop ambitionierter Deutschpop. Ein Gespür für träumerische und dösige Melodien haben sie obendrein, geschult an Schlagern von New Order bis Nena. Gereimt wird dazu gefühlig, immer nahe am nächsten Bild (rubinrote Lippen, offene Wunden, Wege als Ziel usw.). Also, richtig falsch macht diese Band eigentlich nichts. Aber auch nichts besser, als es andere längst getan haben. VÖ.1.8.
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