Black Affair – Pleasure Pressure Point

Was konnte ein armer Junge, der von HipHop, House und Techno musikalisch sozialisiert wurde, in den nach Eklektizismus schreienden 90er-Jahren anderes tun, als in einer Band zu singen und Gitarre zu spielen, die eine komische Mischung aus Folk, Pop. Electronica, R’n’B und HipHop spielte? Steve Mason tat genau dieses mit der Beta Band, bis 2004 nach acht Jahren Schluss war. Danach kam das Soloprojekt King Biscuit Time und jetzt Black Affair. Sagen wir’sfrel heraus: Das Debüt pleasure pressure point ist das beste Electronica-Album eines nicht ausgewiesenen elektronischen Musikers in den letzten paar Jahren. Nicht ganz unschuldig an dieser Entwicklung dürfte Jimmy Edgar sein, der die 13 Tracks in zwei Wochen zusammen mit Mason in New York abgemischt hat. Edgar ist eines der neuen Wunderkinder auf Warp Records. Dort revitalisierter von einem heutigen Blickwinkel den Detroit Techno. Seine Beteiligung und sein offensichtlicher Einfluss bedeuten aber nicht, dass pleasure pressure point ein reines Techno-Album wäre, aber durch diese hauptsächlich in sehr dunklem Grau gemalten, hundertprozent tanzbaren Electro-Pop-Tracks ziehen sich mehr als nur Spurenelemente von Techno und House. Dazu: cheesy bis kristallklare Sequencersounds, Atari-Gefiepse, Handclaps und Songstrukturen, die sich immer wieder auf den Pop zurückführen lassen. Wobei wir wieder bei der Beta Band wären. VÖ: 18.7.

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