Banklob Von Roger Donaldson,Großbritannien 2008 :: Start: 19.6.

Der Einbrecherfilm des Jahres: Jason Statham buddelt sich in die Lloyd’s Bank und stößt auf mehr Öberraschungc7i, als ihm – oder irgendjemandem – lieb sein kann.

Mögen in allen anderen Genres und Spielarten des Films die Feingeister, Künstler, Bilderstürmer und Stilisten diejenigen sein, die es definieren und dem Werk den Stempel aufdrücken, so schlagt beim schnöden Heist Movie-dem Einbrecherfilm-die Stunde der Handwerker. Derer, die gerne als „Pros“ – Profis- belächelt werden. Ein Genre von Männern für Männer, von Profis über Profis, das seinen ureigentümlichen Reiz aus der Erotik des genau geplanten Verbrechens, aus Blut, Schweiß und Tränen bezieht,dem sich Widersetzen gegen Regeln und Normen. So gesehen ist bank job pure Sinnlichkeit, von dem routinierten Australier Roger Donaldson mit grandiosem Timing, perfektem Gespür für seinen labyrinthischen Plot und einer regelrechten Flut handelnder Figuren (auf beiden Seiten des Gesetzes) umgesetzt, als gelte es nicht nur den bestmöglichen Film zu drehen, sondern dieses auf Funktion und Effizienz ausgerichtete Genre auf eine ganz andere Ebene zu heben. Break on through to the other side- im wortwörtlichen wie auch übertragenen Sinne, bank job ist die reine Freude am Kino. Und kann sich außerdem rühmen, auf einem wahren Kriminalfall zu basieren, der 1971 ein paar Tage lang durch die britischen Medien geisterte und dann in Vergessenheit geriet, obwohl die Beteiligten an der so genannten „Walkie-Talkie-Heist“ in der Lloyd’s Bank in der Baker Street mehr Geld erbeuteten als die Posträuber um Ronnie Biggs. Was immer sich damals wirklich abgespielt hat, es ist nurdie Grundlage für ein wunderbares Garn, das sich die Drehbuchautoren Dick Clement und lan LeFrenais zusammengesponnen haben, mit einer Gruppe liebenswerter Gauner, planlosen Bullen, brutalen Gangstern, zwielichtigen Gestalten aus der Porno-Industrie, mehr Geheimdiensten, als selbst die Agenten im Film auseinanderhalten können, und jeder Menge absurder Verschwörungen. Große Klasse. Erst einmal hat man seinen SpaK, bei dem vermeintlich so undurchsichtigen Kuddelmuddel durchzusteigen, dann macht es Freude Jason Statham in seiner bislang besten Rolle dabei zuzusehen, wie er seinen Kopf wieder aus der Schlinge zieht. Die gute Nachricht: Erst ganz zum Schluss muss der Star aus Transporter kurz zeigen, dass er auch Karate beherrscht. Stand wohl im Vertrag. Den Rest erledigt er mit seinem kantigen Charakterschädel. Mehr muss nicht sein.

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