Amy Winehouse :: Frank (Deluxe Edition)
Das Debütalbum der Retro-Soul-Diva (dank hörenswerter Bonustracks) quasi verdoppelt.
Knapp fünf Jahre nach Erstveröffentlichung und kurz vordem Abflauen des Megahypes um den Nachfolger bringt Island das Debüt der Amy Winehouse noch einmal neu auf den Markt: Auf Frank war im Prinzip schon alles enthalten, was back to black schließlich zum Megaseller machte, nur die Akzente waren anders verteilt: Schon damals servierten Amy und ihr Produzent Salaam Remi eine fein abgeschmeckte Melange aus Souljazz, HipHop und Pop, aber all das wurde seinerzeit noch etwas zurückgelehnter, subtiler präsentiert-hier ging es eher um jazzgemäße Lässigkeit und Finesse und noch nicht so sehr um chartskompatible Griffigkeit im Songwriting wie dann auf back toblack. Schon der Erstling brachte der damals gerade 20-Jährigen aus Nordlondon Vergleiche mit afroamerikanischen Sangesgrößen von Billie Holiday bis Lauryn Hill ein und war kommerziell mehr als ein Achtungserfolg. Doch zum Generationen und Subkulturen übergreifenden Smash reichte es noch nicht. Der Hauptgrund: frank fehlte ein Hitknaller mit der Durchschlagskraft von „Rehab“. Man musste schon ein halbwegs aktives Interesse für die moderne Weiterführung schwarzer Musiktraditionen mitbringen, um auf dieses Album zu stoßen. Wer frank seinerzeit verpennte, jetzt aber den Geldbeutel zückt, wird mit nicht weniger als 17 Bonustracks belohnt, Demoversionen, alternativen Mixes, B-Seiten und Live-Tracks. Und anders als sonst oft bei solchen „Deluxe Editions“ wirken diese Zugaben nicht überflüssig -weil man Amy Winehouse hier meist in sparsameren Arrangements erlebt und dabei zweierlei deutlich wird: dass erstens trotz aller Cleverness in der Produktion der Alben der entscheidende Trumpf eben doch das außergewöhnliche Talent der Sängerin ist und dass sie deshalb zweitens auch noch andere stilistische Optionen hat als den von Salaam Remi maßgeschneiderten Retro-Souljazz-Crossover.
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