Subtle – Exiting arm

Ich würde ja am liebsten verlauten lassen, dass, wie Subtle bereits seit drei Studioalben beweisen, Hip Hop nicht tot ist. Ich bin mir aber nicht sicher, ob man die Musik der Band um Doseone (13&God, Clouddead) und Jel (Themselves, Presage) überhaupt HipHop nennen darf. Von den musikalischen Ansätzen her kann man das so lange diesem Genre zuordnen, wie TV On The Radio eine Soul-Band ist. Überhaupt ist der Vergleich nicht ganz fehl am Platz: Beide Bands formulieren die Regeln der von ihnen gewählten Genres um und erweitern ihre Grenzen. Im direkten Vergleich wirken Subtle jedoch wie der hyperaktive Zwillingsbruder des düsteren Quintetts um Sitek und Adebimpe. Weiter lässt sich ihre Musik kaum analysieren. Subtle verweigern sich jeder Erwartung. Klassische HipHop-Beats brechen sie mit unerwarteten Synthie-Lines, mehrstimmigen Chor- und Rockeinlagen, Rock und Pop-Songs zwängen sie wiederrum in Monotonie ein. Kaum hat man den Begriff Avantgarde hervorgekramt, lassen Subtle darauf wieder klassische Muster folgen, was dazu führt, dass sowohl Fans von Bloc Party, Wu-Tang Clan, den Beach Boys und Radiohead sich auf diese Platte einigen könnten. Am besten funktioniert Exiting arm am Stück, ohne Unterbrechung. Ein Monolith aus Beats, Hooklines, großartig existenzialistischen Lyrics und düsterer Atmosphäre.

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