18th Dye – Amorine Queen

18th Dye hatten sich aufgelöst. 1999 schon, nach drei Alben (eins mit Steve Albini als Produzenten), zahlreichen Singles, drei Peel-Sessions und über 500 Konzerten. Jetzt ist das deutsch-dänische Trio, das in Amerika und Großbritannien immer erfolgreicher war als in ihren Heimaten, wieder da. Man kann über Amorine queen sagen,dass da nur alte Indie-Klischees aneinandergereiht werden, doch damit wird man dieser Platte nicht gerecht. Denn: Auf eine angenehm unprätentiöse Art bewegen sich Heike Marie Rädeker, Sebastian Büttrich und Piet Breinholm zwischen Sonic Youth, Pixies, My Bloody Valentine, Nirvana und so weiter; kreieren große Songs, die gekonnt zitieren, aber nie kopieren, und haben dabei immerein eigenes Profil. Es ist fast lustig, wie sich um ein schmieriges Schweinerockriff herum plötzlich und wie fast aus dem Nichtsein psychedelischer, schwerer Shoegazerrocksong mit zweistimmigem Gesang aufbaut („Go’n’Go“). Gänsehaut: in Pausen zwischen Moshpit-Bassriff und Schlagzeuggewitter immer wieder die Zeile „Maybe we will die on the way /but a good thing is a good thing anyway“ („Is“). Bestechend: die achtsam eingesetzten Streicher im letzten Song „Air“. 18th Dye wissen höchstwahrscheinlich, dass Noise Rock dieser Art vollkommen unzeitgemäß ist. Und sie scheißen drauf. Zum Glück!

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