Benga – Diary of an afro warrior
Dem Dubstep sei’s gedankt, dass wir seit geraumer Zeit mit Superlativen der sinnlosen Art überschüttet werden. Die Platten von Burial(BURiAl_, untrue) wurden schnellstmöglich zu „Meilensteinen“ ausgerufen, und Benga hat nun auch gleich wieder eines der Alben des Jahres 2008 hingelegt. Behaupten jedenfalls die Hype-gestählten Engländer. In den Electro/Groove/Grime-verdächtigen Plattenläden in London istdas Album mit dem Schriftzug „Benga“ in diesen Tagen dann auch überall in den Auslagen zu finden, da will die Geschichte eines „Wunderkindes“ verkauft werden. Der 21-jährige Dubstep-Produzent aus Croydon, der schon seit dem Jahr 2002 seine Musik veröffentlicht, hat sich fürsein Longplay-Debüt hörbar konzentriert, seine technoiden, mathematisch präzisen Dubstep-Tracks besitzen aber auch gerne etwas Muzakhaftes, man wartet förmlich auf den Moment, da uns die Beats aus Transzendenz und Archaik fortführen, von mir aus geradeaus auf den Dancefloor. Mit einem minimalistischen Track wie „Night“ hat der Brite das in Ansätzen geschafft. Weite Teile dieses Albums aberwirken wie eine große Anstrengung, die Stilisierung des Künstlers zum „Afro Warrior“ tut da ein Übriges. Dubstep bleibt bis auf Weiteres also ein schöner Hoffnungsschimmer, richtig neue Musik darf vor die Rübe ballern. Benga tippt uns allenfalls an die Stirn, wenn er ein Saxophon in den Maschinenmarsch „B4 The Dual“ schraubt. Nette Idee, das war’s auch schon.
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