45 Revolution 1976/1979 von Mario Panciera

Die Single ist ein Mysterium: Immer mal wieder totgesagt, ersteht das Urmedium der populären Musik alle paar Jahre wieder, in jeweils neuer Gestalt oder Camouflage, hinter der sich doch immer die alten Emotionen verbergen: die Erinnerung an den ersten Lieblingssong, das haptische Wohlgefühl beim Hantieren mit graviertem Kleinplastik, das subersive Potenzial, das in den quadratischen Botschaften steckt(e). Heute ist die 45er in erster Linie Sammlerobjekt, speziell die aus der Zeit des großen Umbruchs von 1976 bis 1979. als die Musikindustrie aus den Fugen geriet, weil plötzlich jeder Singles machen konnte (oder zu können glaubte). Über 3.000 solche Artefakte versammelt dieses gewaltige Buch, alle aus Großbritannien und Irland (und da ihre Zusammensuchung und -Stellung Jahre gedauert hat, wird man sich mit dem Band „Rest der Welt“ noch etwas gedulden müssen) und im allerweitesten Sinne dem „Independent“-Gedanken verbunden (was auch Major-Acts wie Dire Straits und U2 umfasst), aus Genres wie Punk, New Wave, Post-Punk. Mod-Beat. Powerpop, Rockabilly, Ska, Funk, Pubrock usf.- beschränkt auf „neue“ Künstler, die also vor 1976 noch nichts Flaches in Läden stehen hatten. Und es wird nicht nur gelistet, sondern auch dokumentiert, mit harten Fakten vom exakten VÖ-Datum über sonstige diskografische Fakten bis hin zu Originalrezensionen aus Fanzines der Zeit. Ein -na klar- vollkommen sinnloser Zeitvertreib, der das Herz jedes Musikliebhabers zum Zerspringen bringt und ihm Tränen der Wiedersehensfreude in die Augen treibt.

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