Ani di Franco – Live at babeville
Sie kommt nicht aus London. Und sie besuchte auch nicht die renommierte „Brit School“, an der Adele, Kate Nash und all die anderen aktuellen Fräuleinwunder des Pop ihr Handwerk studierten. Ani DiFranco stammt aus Buffalo, New York. Auf der neuen Live-DVD live at babeville gibt es während eineinhalb Stunden 18 ihrer kleinen Geschichten zu hören, darunter „Not A Pretty Girl“ und die Anti-Musikindustrie-Hymne „Napoleon“. Begleitet von Schlagzeug, Bass und Vibraphon drischt die Grammy-Gewinnerin (sie siegte in der Kategorie „Best Recording Package“-ja, diesen Preisgibt es tatsächlich!) auf ihre Gitarre ein. Die rasanten Stakkatos und Fingerpicking-Tricks verzücken die kleinen Adeles und Kates im Publikum sichtlich. Aufgenommen wurde das Material im September vergangenen Jahres in Babeville. einer ehemaligen Methodisten-Kirche im Zentrum Buffalos. Festgehalten von sechs Kameras, die für abwechslungsreiche Perspektiven sorgen und den Zuschauer zu Hause in die erste Reihe von Babeville holen, bietet die DVD eine intime, solide Show in angenehm entspannt zusammengeschnittenen Bildern. Die 37-jährige Mutter blickt auf eine über 18-jährige Karriere zurück und hat einiges zu erzählen. Wie gut, dass es da auf der DVD deutsche Untertitel gibt. Schließlich geht es in den Songs um so brisante Themen wie Rassismus, Sexismus und Homophobie. Ihren Ruf als vielleicht manchmal etwas politisch überkorrekte Feministin und Gay-Ikone führt sie also zu Recht. Wen wundert es, dass diese Frau Fans hat, die ihre Söhne nach ihr benennen?
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