OMD – Live – Architecture & Morality & More

Wenn pensionierte Bands ins Scheinwerferlicht zurückkehren, dann tun sie das meistens, um das Leid ihrer Millionen Fans zu lindern. Offiziell. Inoffiziell geht es meistens um die Reparation geschwundenen Reichtums und geschundenen Selbstbewusstseins. OMD geben das wenigstens zu. In den Bonusmaterial-Interviews dieses Londoner Konzertmitschnitts aus dem Mai 2007 machen sie ihre tränendrüsenstrapazierende Existenz als „die vergessene Band unserer Generation“ für ihr Comeback allem verantwortlich. Das hört man gerne. Der Rest ist indes für die Allgemeinheit so unnötig wie für Fans essenziell. Die Komplettaufführung von OMDs gelungenstem Album architecture & MORALITY [„Der logischste Weg, uns wieder ins Gedächtnis zu rufen“) sowie ihrer größten, für heutige Ohren teils schon sehr abgestanden wirkenden Hits dürften nur einen geringen Anteil der Menschheit entzücken. Doch wie Sänger Andy McCluskey tanzt, sich dafür entschuldigt {„I’m sorry the dancing hasn’t gotten better in 25 years“), schwitzt und sich lauthals über die Reunion freut, sei ihm natürlich vollauf gegönnt. Warum in dieser Vollbedienung sogar Platz für ein Interview mit dem Regisseur der On-Stage-Filmchen blieb, die CD-Version aber separat erscheint, leuchtet allerdings nicht so ganz ein.

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