TCT At The Royal Albert Hall
Benefiz-Konzerte sind wichtig, Benefiz-Konzerte sind gut. Solange die beteiligten Künstler relevant sind und die Musik die Botschaft verbreitet. Nicht so toll: Wenn das sicher korrekte Anliegen allzu wortreich von der Bühne herab präsentiert wird. Dafür gibt es nämlich Pressekonferenzen. Roger Daltrey. Sänger von The Who und Gründungsmitglied des englischen Teenage Cancer Trust, hat all dies beherzigt. Relevante Künstler? Aber sicher: TCT at the Royal Albert Hall präsentiert sich als nettes und vor allem unprätentiöses Treffen junger, mittelalter und ergrauter Britrocker. In die erste Kategorie fallen die Kaiser Chiefs, The Coral, Razorlight, The View, Bloc Party, The Bees, Kasabian und Gruff Rhys. Im Kern ist das Line-Up also erfreulich jung, spiegelt Englands Popkultur der letzten Jahre ausreichend wider und sorgt zudem für Abwechslungsreichtum. Jeder Act spielt einen Song, ohne lange Reden, ohne Bekenntnisse zur guten Sache. Bei allem Respekt: Geldof und Bono hätten es vermutlich versaut, aber Daltrey hat als Organisator die richtige Form gefunden. Wer schon etwas länger auf der Welt ist, darf sich zudem über Noel Gallagher, Paul Weller und The Cure freuen, während sich The Who und Judas Priest als aktive Senioren präsentieren. In diesem geschmackssicheren Kontext stört nicht einmal, dass Rob Halford mal wieder mit der Harley auf die Bühne tuckert-ansonsten gäbe das volle hundert Punkte auf der Spinal-Tap-Skala.
www.teenagecancertrust.org
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