Willard Grant Conspiracy – Pilgrim Road

Kann es Musik geben, die beinahe zu schön, zu still, zu großartig, zu Ehrfurchtgebietend ist fürd iese Welt? Wenn ja, dann ist sie auf Pilgrim road zu hören, dem Meisterwerk des Robert Fisher. Der, ein Bär von einem Mann, ist das Zentrum jenes seltsamen, inhomogenen, überaus komplexen Gebildes Willard Grant Conspiracy, das schon in der Vergangenheit mit Alben aufhorchen ließ, die von den epischen Panoramen eines Bruce Springsteen ebensoviel wussten (und verstanden) wie von den herzblutenden Epitaphen eines Townes van Zandt. Man durfte also einiges erwarten und ist doch überwältigt von dem, was sich Robert Fisher und sein Co-Autor, Arrangeur und guter Geist Malcolm Lindsay ausgedacht und in Glasgow aufgenommen haben. Da sind Streicher, da sind Bläser, da sind Gospelchöre, doch wird es-ähnlich wie auf Van Morrisons Geniestreich common one-zu keiner Sekunde bombastisch. Stattdessen umgarnen einen grandiose, schwerelos schwebende Songs, acht Originale plus „Phoebe“ von Lal Waterson und 0liverKnightsowie „Miracle on 8th Street“ von Mark Eitzel, die perfekt in das minimalistische, beinahe abstrakte, von dräuenden Trompetentönen, perlenden Klavierakkorden und fragilem Akustikgitarren-Gezupfe geprägte Klangbild passen. Scott Walker spielt mit den Tindersticks als Begleitband Leonard Cohens songs of love and hate neu ein-das nur als fragwürdiger Versuch, das Unbeschreibliche zu beschreiben. Darum gehet hin und höret, denn für den, der die Pilgrim road entlanggeht, wird die Welt fortan ein schönerer Ort sein. >» www.willardgrantconspiracy.com