Gustav – Verlass die Stadt

„Das politische Gewissen seiner/ihrer Nation“-ach, wäre dieser Ausdruck nur nicht bereits von so vielen ekligen Typen und Typinnen besetzt, deren Nähe man der österreichischen Sängerin Eva „Gustav“ Jantschitsch einfach nicht antun will. Der Griffigkeit nun freiwillig beraubt und von dem Talent der Wahlwienerin regelrecht entsetzt, lässt es sich unwillkürlich nur mehr holprig herumstammeln. Wie gerne würde man stattdessen mit großen Augen von der Verve erzählen, mit der Gustav Watschen an Regierung, Gesellschaft und Medien verteilt. Und nervös die sizilianischen Mandolinen beschreiben, wie sie über Gustavs Klangfleckerlteppich strahlend rote Auslegeware werfen. Und die Blasmusik bejubeln, mit der die verspielte Revolutionärin den jüngsten Tag einläutet. Und die Umsetzung ihres Vorhabens bestaunen, ein Geburtstagslied zu komponieren, um auf entsprechenden Feierlichkeiten nicht immerzu „dieses Hoppy-Peppy-Geseiere anhören zu müssen“: mit einem Song namens „Happy Birthday“, der mit den Worten „Heute also ein Jahr älter /Lacht nicht, ihr alle werdet sterben“ beginnt und nach der Zeile „das Leben ist kein Wunschkonzert“ 195 Personen aufzählt, auf die diese Behauptung zutrifft. All das sollte man tun können. All das müsste man tun können. Das sollte endlich mal jemand tun. Und zwar laut und für alle hörbar. VÖ: 16.5. >» http://gustav.cuntstunt.net