The lpanemas – Call of the gods

Ein Lob der Zeitlosigkeit. Man kann Antonio-Carlos-Jobim-Stücke aus den 60ern hören,ein beliebiges Chico-Buarque-Album aus den 70ern aus dem Regal ziehen und sich vom letzten Werk Caetano Velosos umschmeicheln lassen-es gibt kaum eine Nation, die über die Jahre ein so beherztes, intensives Verhältnis zu ihren Musiktraditionen bewahrt hat wie die Brasilianer Die Ipanemas sind der leibhaftige Beweis dafür: Ihr Debüt OS ipanemas erschien 1962, ein Fusion-Werk, das seiner Zeit voraus war und Bossa Nova mit afrikanischen Melodien und Jazz-Farben geschickt anreicherte. Seitdem haben die Ipanemas nur drei Alben veröffentlicht (2001, 2003, 2006), wahrscheinlich, weil sie vor lauter Gastbeiträgen auf den Platten der MPB-Berühmtheiten gar nicht an eigene Lieder denken mochten. Das holen Wilson Das Neves (Percussion) und Neco (Gitarre) mit einem Verein ausgesuchter Instrumentalisten und Sänger jetzt auf CALL OF the gods in gebotener Lässigkeit nach. Mit der traumhaften Bläser- und Flöten-umspielten Eröffnung „Canto Pra Oxum“ legen sie den Grundstein für eine Expedition in die Welt der afro-brasilianischen Rhythmen, pardon: Religionen. Denn diese Musik soll Glaubensstiftung sein, ein Stück Kontemplation für die Gemeinde der Rhythmusanbeter, call of the gods ist jetzt nicht die Platte, von der ich in zehn Jahren erzählen werde, dass sie mein Leben verändert habe. Aber diese zehn Songs sind gut und schön genug, meine Stimmung gewaltig aufzuhellen-und das schon seit Tagen.

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