Angels Dance And Angels Die von Patricia Butler

Dass Jim Morrison nicht der Klügste war, wenn es um eine vernünftige oder mindestens lebenserhaltende Lebensführung (und einiges andere) ging, ist mittlerweile Trivialwissen. Dass er dennoch auch 37 Jahre nach seinem Tod immer noch zur Mythenfigur taugt, liegt an dem alten Traum der Menschheit, sich das Leben um die Ohren hauen zu können, wie man nur will, und trotzdem unsterblich zu sein-als Morrison (wie auch immer) starb, war er 27 und sah aus wie 50, und dennoch umranken die imaginären Reste seines selbstzerstörten Körpers noch immer die alten romantisch-tragischen Was-wäre-wenn-Fantasien. In diese Glut pustet Patricia Butler (ansonsten- of all things-Barry-Manilow-Biografin) vehement hinein mit ihrer klassischen, zur anstehenden Verrentung des Doors-Sängers mal wieder (nicht arg wesentlich) erweiterten Doppelbio, die nach wie vor, was die Recherche angeht, unerreicht bleibt, aber ebenso nach wie vor etwas sehr unnüchtern und wunderbenebelt in dem pathetischen Brodem schwelgt, in dem Pamela (1974 ebenfalls mit 27 gestorben) und Jim ihr Leben konsequent frittierten. Wer sich für die realen Personen hinter den Cinemascope-Anekdoten interessiert, sollte beim Lesenden Salzstreuer parat halten; dann indes erfahrt man in der Tat einiges, was spannend, lehrreich und nicht selten erschreckend ist.

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