Speck Mountain – Summer above
Diese Platte ist ein langer, langsamer Fluss ohne größere Strömungen, man könnte auch sagen: ein probates Mittel zur Sedierung aufgebrachter Rock’n’Roller. Das. was Marie-Claire Balabanian (Gesang, Bass, Gitarre) und Karl Briedrick (Gitarre, Bass, Tape Delay) über die Strecke von neun Tracks inszenieren, besitzt eine eigenartige Anziehungskraft, ihre Songs sind verschwommen im Sound, sie ziehen so dahin auf Soft Drones und ätherischen Gesangsübungen. Wer größere Variationen dieses Grundmusters wünscht, wird von summer above, dem Debütalbum des US-Duos, enttäuscht. Im besten Falle kreist ein Song um eine kurze Gitarrenhypnose wie bei „Hey Moon“ oder wird von einer gepfiffenen Melodie aufgehellt wie bei „Stockholm“. Textur ist alles. Man muss sich als Hörer nur in diesen Echoräumen einrichten und „ein Stück weit“ treiben lassen, dann funktioniert summer above (nicht gerade als Sommerplatte, aber als Betthupferl). Teile dieses Albums zeichneten Balabanian und Briedrick zwischen 2005 und 2006 in einem New Yorker Studio auf, das ihnen über einen längeren Zeitraum von Mitternacht bis sechs Uhr in der Früh zur Verfügung stand. Zu diesen Late-Night-Sessions kamen Aufnahmen bei John McEntire in Chicago, an denen auch die Keyboarderin Kate Walsh teilnahm, die seitdem festes Bandmitglied ist. Wir spielen Verbraucherzentrale und informieren: Kunden, die Mazzy Star gekauft haben, werden von Speck Mountain nicht enttäuscht sein.
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