Neuser – Selbstauslöser

Neuser selbst können gar nichts dafür. Es ist vielmehr ihr Genre, nennen wir es „Power-Pop mit deutschen Texten“, das schon zu viel Missliches in die Welt getragen hat. Natürlich ist es eigentlich furchtbar ungerecht, dass man jede deutschsprachige Band mit den Großen vergleicht. Aber mal ehrlich: Man kann einfach nicht anders. Und darum eben müssen Bands, die uns 2008 mit deutschem Pop kommen, schon ein bisschen was Besonderes bieten, etwas anderes als die üblichen sieben Zutaten, die andere schon Vorjahren besser zusammengerührt haben. Und das ist gar nicht so böse gemeint, wie es klingt. Auf Selbstauslöser, dem ersten Album, das Neuser, die zwischenzeitlich mal einen Major-Deal hatten, auf ihrem eigenen Label veröffentlichen, sind nämlich zehn ganz okaye Rock-Pop-Songs drauf, gemischt von Peter Schmidt, der unter anderem schon für Echt, Selig und die Beatsteaks an den Reglern saß. Manche haben eine gute Hookline, andere einen netten Refrain, der es sicher auf die Indie-Disco-Tanzflächen schaffen wird („Autopilot). Die Texte sind eher unter der Kategorie „ferner liefen“ einzuordnen, Alltagslyrik wie „Alles scheiße, seit du weg bist, morgen wird’s nicht besser sein. Ich denk an dich und fühl mich nicht allein“ („Ohne uns“) muss man schon mögen, um Selbstauslöser genießen zu können. Mehr ist leider nicht. Das aber okay.

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