Clinic – Do it!

Es tut schon etwas weh, dass das englische Quintett nach vier bemerkenswerten Alben immer noch ein Geheimtipp ist, während artverwandte Bands wie The Coral und die Flaming Lips die großen Hallen füllen. Vielleicht lag es andern etwas zu großen Hang zu extravaganten Soundtüfteleien, dass es, abgesehen von ihrem Debüt, dem kleinen Meisterwerk internal wrangler, bisher nicht so richtig klappen wollte. Dieser Wille zum Experiment ist auf do it!, Clinics fünftem Album, zwar nach wie vor vorhanden, wird aber zugunsten des Songwritings zurückgeschraubt, was dem Album eine überraschend angenehme, homogene Atmosphäre verleiht. Natürlich klingen Clinic immer noch nach US-Psychedelic der späten 6oer-Jahre, im Gegensatz zum Vorgänger visiTATiONS lassen sie es hier aber etwas ruhiger angehen und reduzieren die Songs aufs Wesentliche, wie bei der ganz vorzüglichen Single „Free Not Free“. Das soll aber nicht heißen, dass es nicht mehr scheppert oder es keine tanzbaren Hits gibt. „Memories“zum Beispiel, das sich anfangs die Cembalos aus „You Still Believe In Me“ von den Beach Boys leiht, um das Ganze dann durch verzerrte Gitarren und Rhythmuswechsel zu zersägen, raubt einem den Atem. Oder das wuchtige „Shopping Bag“, das man durchaus auf der Tanzfläche zwischen den Black Lips und „Sheepdog“ auflegen könnte, do it! klingt nach einer Band, die nach langem Weg endlich ihre Mitte gefunden hat »>

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