The Autumn Defense – The Autumn Defense

John Stirratt spielt den Bass bei Wilco seit Menschengedenken. Pat Sansone trat Jeff Tweedys Superfolkrockoutfit vor a ghost is born (2004) bei. Gemeinsam betreiben Stirratt und Sansone ein hierzulande wenig bekanntes, sehr ausgeschlafenes Ding von Band mit dem leicht barocken Namen The Autumn Defense. Und wenn man die 13 Songs auf dem Album so hört, beginnt man sich zu fragen, wer oder was denn jetzt die Supergroup ist. Sagen wir, The Autumn Defense sind die Supersidegroup; einmal, im leicht sessionhaften Southern-Pop-Track „We Would Never Die“, mischt auch noch Wilcos Nels Cline mit. Eine Wilco-Ableger-Platte wird das deshalb noch lange nicht, The Autumn Defense haben ihr Herz in einer anderen Epoche der Popmusik geparkt, sie nehmen Bossa und Philly Soul mit und lassen den lieben Gott einen guten Gitarristen bei den Eagles sein. Die Songs sind von erlesener Form und Farbe, die Arrangements (Vibraphon, Pedal Steel, Streicher) verleihen dem Album die entscheidende Tiefe. Stirratt und Sansone besitzen den lässigen Swing der leichteren Crosby Stills Nash & Young-Songs (also nicht der Young-Songs), sie spielen mit der Ausgeruhtheit einer Band,die ein paar Menschen noch wegen „A Horse With No Name“ kennen: America. „Soft Rock“ nennt man das heute wieder. Des unschönen Etiketts Ironie: Wie schön die Kunst doch sein kann, wenn sie so kompetent unaufgeregt wie in diesen 55 Minuten bleibt.

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