You don’t know – Ninja Cuts
Es gibt nicht viele Label, von denen wir uns ausdrücklich eine 3-CD-Werkschau wünschen. Ninja Tune musste man gar nicht erst bitten, und bei der Ankündigung dieses Batzens (49 Tracks, 223 Minuten) kam schon massiv Freude auf. Das liegt zum einen an der unbestreitbaren Geschmackssicherheit der Labelmacher, die seit knapp 20 Jahren ihre Visionen von Experiment und Beat, von Radio-und Livemusic mit zunehmender Abenteuerlust ausspinnen. Zum anderen kann das Londoner Label (mit den Imprints Big Dada und Counter) heute auf ein Spektrum an Stilen und Veröffentlichungen verweisen, das Hip-Hop, Electro- und Indiepublikum gleichermaßen zu bedienen in der Lage ist und mit einigen Acts (Spank Rock, Pop Levi, Clouddead, Wiley, Chislain Poirier) ziemlich weit vorne liegt, „you don’t know“ ist nicht der erste Dreier in der Ninja-Tune-Geschichte, und auch diesmal kommen die Londoner mit ihrer Mixtur aus Raritäten (Mike Ladds zehn Jahre altes „Blah Blah“, ein nicht mehr erhältlicher Track von einer frühen Diplo-12-lnch), bisher unveröffentlichten Stücken (Mr. Scruffs munterer“Donkey Ride“ auf der Hammond Orgel) und der Vorschau auf die neuen Großtaten dem Bedürfnis nach Entdeckung und Erkundung deutlich entgegen. John Matthias fragiler Folksong „Evermore“ weist schon auf ein Album-Highlight der kommenden Monate hin, von Death Sets holperndem Electro-Punk möchte man auch gleich noch mehr hören. Und nur aus Platzgründen fahre ich Fog, jaga, The Bug, Roots Manuva, King Geedorah, DJ Shadow und The Long Lost in einem einzigen Satz ab; wer diese Tracks nicht besitzt, hat etwas verpasst.
www.ninjatune.com
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