Wolke – Teil 3

Wolke sind die Band der seltsamen Plattentitel: susenky (tschechisch für Keks) hieß das erste, Möbelstück das zweite Album. Das dritte nennen sie nun teil 3. Teil 3? Wovon? Von einer großen Trilogie. die damit ihren Abschluss findet? Oder doch nur ein Teil von vielen, die noch folgen sollen? Dass das Konzept Wolke mit der dritten LP am Ende wäre, lässt sich jedenfalls nicht konstatieren. Seit susenky haben Oliver Minck und Benedikt Filleböck ihr fragiles Soundgebilde, das sie in der deutsch sprachigen Poplandschaft so einzigartig macht, behutsam renoviert und angebaut. Noch immer steht das Piano im Mittelpunkt, um kreist von E-Bass, Drumcomputer und Mincks eindringlichem Gesang. Doch der gerade zu kammermusikalische Rahmen hat an schmückenden Intarsien hinzugewonnen: Saxofon, Hörn, Synthesizer-Flächen und Sequenzer-Bässe finden nun Platz, ohne die Luftigkeit der Arrangements zu zerstören. Wolke sind noch immer ganz Wolke, ein auf Reduktion basierendes.

längst gelungenes Popexperiment, dessen Ansatz revolutionär genug ist, um Revolutionen an der eigenen Substanz (noch) nicht zu brauchen. Natürlich birgt eine solche minimalistische Haltung latent die Gefahr des Manierismus. Doch solange Minck/Filleböck auf dieser Basis Lieder schreiben können wie „Wo soll ich mit meiner Liebe hin?“ und „Gib auf“, sind sie über jeden Zweifel erhaben. VÖ: 28.3.

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