The Teenagers – Reality Check

Indie-Rock kann ja ganz schön sein, aber sind wir mal ehrlich: Im Grunde ist das Musik für Bettnässer, Verklemmte. Mauerblümchen und Leute.die immer alleine nach Hause gehen und zu Hause über traurigem Gegniedel ins Bierglas weinen. Zur Hölle damit! Haben sich auch die Teenagers gedacht und sprechen in ihren Songs die Dinge so an, wie sie wirklich sind. In der Welt dieses französischen Trios ist das Leben eine einzige Sauerei. Es geht nur darum, wie man die Sie am besten rumkriegt. Gleich im ersten Song „Homecoming“ erzählt der Er unter Benutzung der eindeutigsten aller eindeutigen Vokabeln, dass die Sie nur etwas ist, das man sexuell benutzt. Die Sie dagegen antwortet, wie toll der Typ aussehe, was für einen süßen Akzent er habe und wie sie wohl in ihn verliebt sei. In etwas mehr als drei Minuten bekommt man hier gesagt, von welch unterschiedlichen Perspektiven aus Mann und Frau an den heißen Brei herangehen. Auch danach geht es hoch her. Die Teenagers schreiben das Skript des 8oer-Jugendfilms „La Boum“ um und machen ihn zum Tummelplatz für hoffnungslos verdorbene Gestalten, die eher auf „Dirty Dancing“ stehen. „French kiss on your soft lips, you will love this“, sagt Quentin Delafon. Vorsprecher, Sänger und Mann fürs Grobe. Manchmal macht die Sie aber nicht mit. Dann klagt der Er: „She left with the sunlight, this fucking bitch deserves to die.“ Zu explizite Lyrik? Aber nein, immerhin hat sie ihm vor ihrer Flucht die Gitarre geklaut, da kann man schon mal die Contenance verlieren. Erstaunlich,dass die musikalische Untermalung dazu nicht primitiv ist. Es klingt ein bisschen nach den mittelspäten Human League, nach New Order und nach der ersten Zoot Woman. VÖ. 20.3.

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