Michael Jackson :: Thriller – 25th Anniversary Edition

Wie schaut’s aus-wollen wir über Thriller streiten? Die Platte, zu der es unter zwei Hüsker-Dü-Fans 1987 keine zwei Meinungen geben konnte: Kommerzkack. Aber 25Jahre nach Erstveröffentlichung (und nach gefühlt mindestens 50 Jahren an der Spitze aller ewigen Absatzbestenlisten) regiert ja längst der Konsens bis hinein ins Lager der jungen, dennoch gut informierten Indieflöhe und Elektrofröschlein: Thriller war und ist wichtig – fett- gut. Rihanna, Phoenix, Justice sei Dank und den vielen anderen Nachgeborenen,die heute Clubpeople einfeuchten. Die sagen das immer: Thriller? Geil! Aber stimmt das denn? Auweia …ziehen wir lieber mal den einfachen Teil vor: die Bonustracks dieser „Edition“ in die Tonne treten. Das ist leicht. Die Bonustracks- „The Girl Is Mine“, „PYT“, „Wanna Be Startin‘ Something“,“Beat It“, wirklich herausragend lieblos gepimpt und zerdingsbummst von der Produzenten-Landplage Will.I.Am, der ja eigentlich auch an Jacksons, äh, kommender Platte herumwerkeln sollte (das „Chinese Democracy“-Syndrom,vermutlich), samt Fergie, Akon und dann noch Kanye West,der sogar „Billie Jean“ in die Knie zwingt – sind Kommerzkack. Bitte nicht kaufen! Und auch nicht downloaden! Aber reicht das zur Blasphemie? Da wären wir wieder bei der Frage von oben: Ist Thriller ein Werk der Götter? Hm, sagen wir mal: „Wanna Be Startin’Something“ als Ganzes-ja! Das sich so endfunky überschlagende Eingangsbreak von „Baby Be Mine -ja! Das essenzielle Playback von „Billie Jean“—ja! Das Synthie-/Bläserriffvon „Thriller“ — ja! Die unfassbare, knallfroschige Produktion von „Beat It“ —ja! Die Keyboard- … äh, „Kaskaden“ (und der seltsame, disharmonische, aber harmlos leise Klingklang ganz links im Stereokanal, den der Autor unterm Kopfhörer gerade zum allerersten Mal wahrnimmt) von „Human Nature“-ja! Die Gesangsperformance von Michael von vorn bis hinten -ja, auch, unbedingt! Aber THRiLLER ist eben auch eine unglaubliche fette Blockbusterbockwurst kurz vordem Platzen mit Senf und Ketchup und ungezählten anderen Geschmacksverstärkern, ein Zuviel von so einigem. Von kreuzdoofen Jackson-McCartney-Duetten zum Beispiel. (ohne die Bonus-Tracks!) >» www.michaeljackson.de