Migrating Bird -The Songs Of Lal Waterson
„Sie fühlte sich imstande, zu schreiben, was sie wollte, wann sie wollte und wie sie wollte.“ So umschreibt Charlotte Greig, Urheberin des Lal-Waterson-Projekts, die Integrität der Sängerin und Songwriterin, der hier ein spätes Denkmal gesetzt wird. Lal Waterson (1943-1998) wuchs in einer Musikerfamilie im britischen Hull auf, die weitab der Swinging Sixties Folk-Pflege auf hohem Niveau betrieb und den späteren Brit-Folk-Boom ein Stück weit auf den Weg brachte. Sie war mehr Privatsängerin als Künstlerin in einem Pop-Kontext, hat die Bühne nie als ihr Element verstanden. Etwas von dieser kleinen Rebellion. von der großen Zurückgezogenheit vermitteln ihre Songs auch noch in den Versionen der 19 Musiker auf migratinc bird; trostlose, rebellische, manchmal dahingehauchte Lieder, die so schön wie fremd und verwirrend klingen. Es ist eine Mischpoke aus Singer/Songwritern, Veteranen des guten Liedes und beliebten Sonderlingen, die sich dieser Lieder angenommen hat. Richard James und James Yorkston, King Creosote und Alasdair Roberts, Richard Youngs, Jeb Loy Nichols, Mark Olson und Michael Hurley-das Spektrum der Aufnahmen reicht von Drone Sounds über breiten Americana-Soul bis hin zum traditionellen britischen Folksong. Den besseren Zugang zu Lal Waterson beweisen die Sängerinnen: Victoria Williams vermag „Red Wine Promises“ (von Watersons 1972er bright phoebus) in ihr eigenes Reich zu entführen, wo die Streicher aus dem Küchenradio zu kommen scheinen und die Geschichte einer Trinkerin wie in einem alten Film vorbeizieht. Vashti Bunyan beschließt das Album mit „Migrating Bird“, sie wird ganz ganz klein hinter dem Singen der Saiten, migrating bird ist auch die Erinnerung daran, dass es lange vor Psych- und Freak-Folk einmal eine Musik gegeben hat, die sich der informellen, persönlichen Weitergabe verpflichtet sah. VÖ.15.2.
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