No Kids – Come into my house

Rolltreppen sind ein Merkmal von Urbanität, und Vancouver ist ohne Frage eine Stadt. Man darf also davon ausgehen, dass die drei kanadischen Musiker von No Kids schon das ein oder andere Mal in eben dieser Stadt Rolltreppe auf- und auch abwärts gefahren sind, und die Beats auf ihrem Debüt come into my house sind so schön im Fluss wie die sich bewegenden Metallsegmente, die durch Stufenbildung eine Rolltreppe erst möglich machen. Kontinuierlich und mit großer Eindringlichkeit laufen die Beats durch die smart vor sich hin groovenden Songs, wuchtig wird es nie. aber es verplätschert auch nichts – und Ideen hat das Trio, dass es eine Art hat und eine Kunst ist, aber niemals artsy-fartsy. Zwischen HipHoppigem und flotten, aber nicht allzu forschen Rhythmen changiert „For Halloween“, bis sich in ein Break urplötzlich ein Fagott pflanzt -und der Song dann noch einmal kurz Fahrt aufnimmt. Ganz anders und zugleich ähnlich interessant ist „Bluster In The Air“: sachte dahingetupfter Schmusepieps-Soul. Stilistisch nicht dingfest zu machen sind No Kids, und auch wenn ihr Sound insgesamt ein anderer ist als der von Architecture In Helsinki, hat er eins mit dem der Australier gemein: Er klingt wie ein spontan stattfindender Kindergeburtstag, der von Erwachsenen vorab straff organisiert wurde. Wir gratulieren. VÖ: 22.2.

>» www.tomlab.de