Sascha Funke – Mango

Es ist alles eine Frage der Möglichkeiten. Sascha Funke nutzt die Möglichkeiten, die das Format „Album“ einem elektronischen Musiker bietet, und macht sich frei von den Zwängen, den Beat durchgängig zu halten, die Stimmung nur unmerklich zu verändern und die Menschen auf der Tanzfläche zu halten, Mango, das zweite Album des Berliner Produzenten, fängt schon mal gut an. Im Titeltrack erheben sich aus einer kristallklaren, technoiden Ambient-Stimmung die funky Gitarrenlicks von(Label-)Kollege TimTim, bis alles in einen lässigen Groove mündet. Das sind drei Tracks in einem. „We Are The Facing Sun“ dann mit einer Piano-Hookline, die in einem fetten Beat übergeht und von Handclaps begleitet ist. Was soll das sein? Keine der Zutaten, die Sascha Funke benutzt, ist übermächtig genug, als dass man die Musik auf Mango eindeutig in eines der gängigen Referenzschemata der zeitgenössischen elektronischen Musik pressen könnte. Space Disco, „klassischer“ Techno. Ambient, balearische Wohlgefühle, die musikarchitektonisch strenge Kühle von Electro. die auf wärmende Soundscapes trifft und eine immanente Funkyness, die keinesfalls mit Four-to-the-flour-Gehämmer zu verwechseln ist— alles da auf Mango, allerdings in so homöopathischen Dosen und so intelligent miteinander kombiniert, dass tatsächlich der Eindruck ensteht, neue Musik zu hören. VÖ: 11.2.

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