Alela Diane – The Pirate’s Gospel

Die Papptasche, in der das Album the pirate’s gospel in der amerikanischen Version steckt, zeigt einen Zweimaster im Wind, und die Sängerin, Songwriterin und Gitarristin Alela Diane steppt mit einem dunklen Yo-Ho-Ho auf den Lippen geradeaus in jedermanns bunten Piratentraum. In Wahrheit kommt auch diese Platte aus dem beliebten Unterhaltungsparadies Freakfolkhausen; die Sängerin mit der leicht angekratzten Stimme reiht sich wie von selbst in die Riege der beherzten neuen Folk-Interpretinnen ein, von Joanna Newsom bis Diane Cluck. Oder soll ich sogar Cat Power sagen? Die meisten der hier versammelten Lieder entstanden, als Alela Diane als Backpack-Touristin in Europa unterwegs war, nachdem ihre Eltern sich voneinander getrennt und ihr Haus verkauft hatten. Irgendwie haftet diesen spärlich, aber gerade richtig instrumentierten Songs (Gitarre, Gitarre, meistens nur Gitarre) so etwas Lebensabschnittshaftes an: Das junge Mädchen, das auf der Suche nach sich und seiner Herkunft noch einmal ein paar Melodien auf die Familie und das Zuhause anstimmt, um dann endgültig Abschied zu nehmen:“My mama she told me/use your voice, my little bird/she said sing sing sing sing sing sing.“

Die um zwei Songs erweiterte europäische Version von the pirate’s gospel zeigt Alela Diane auf Sepia-getöntem Cover, als hätte man diese Platte aus den 30er- oder 40er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts gerettet (dabei sind doch nur knapp vier Jahre seit den Aufnahmen zu der Platte vergangen). Ein Dankeschön geht an Daddy, der produziert hat. an die kleinen Dinge, die großen (den Ozean, den Himmel) und an die Geister. Was mich noch mehr interessiert: Wann erscheint endlich das nächste Album von Alela Diane? VÖ: 29.2.

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