Sparks – Introducing Sparks

Stichwort: Übergangs-Album. Solche Phasen gab es bei den Sparks ja gleich mehrmals im Verlauf ihrer rund 37-jährigen Karriere. Drei Jahre und vier Alben lang diente London dem in Los Angeles beheimateten Brüderpaar Russell und Ron Mael als künstlerischer Stützpunkt. Dort verinnerlichten die beiden 5-Uhr-Tee und englische Noblesse derart, dass nahezu jeder glaubte. Sparks wären eine britische Band. Umso verblüffender war 1976 der Schritt, das Domizil zurück an die Westküste zu verlegen. Noch überraschender allerdings die Entscheidung, das von Terry Powell und den Mael-Brothersco-produzierte Werk INTRODUCING sparks mit der Creme der dortigen Sessionmusiker einzuspielen. In den Larrabee Sound Studios versammelten sich mit David Paich, Mike Porcaro, Lee Ritenour und David Foster Virtuosen, die wenig später unter dem Kürzel Toto Adult Oriented Rock-Jazz-Fusion und im Bereich Soundtrack luftige künstlerische Höhen erklimmen sollten. Unter den 20 Alben der Sparks ist das 1977 erschienene introducing sparks deshalb auch in Fankreisen ein eher minder populäres Werk. Lange Zeit blieben die zehn Tracks als CD unveröffentlicht. Zumindest in Europa und in den Vereinigten Staaten, während sich in Japan ein regelrechter Kult um das Album in einem kitschigen Cover im Stil der Ikonografie des alten Hollywood entfachte. Doch der nach immerhin sechs Vorgängeralben selbstironisch introducing sparks betitelte Longplayerhat seine Momente, er gilt gar als Hommage an Ron Maels Idol Brian Wilson. Besonders eindrucksvoll türmten sich Vokalarrangements so authentisch im Stil der Beach Boys wie in „Over The Summer“, „Goofing Off“ und „Those Mysteries“. Zuckrige Steicherviolinen gibt es hingegen in „l’m Not“. Bei aller Opulenz des polierten Big-Budget-Klangbilds: Auch die versierten Studiocracks konnten den wie immer kauzigen Songs der Maels nicht wirklich den Weg in die Beliebigkeit des in Amerika seinerzeit so favorisierten MOR-Segments ebnen. Als Übergangs-Album jedenfalls nicht schlecht platziert. Denn nur anderthalb Jahre später sollten die Brüder in Kollaboration mit dem Südtiroler Komponisten und Donna-Summer-Produzenten Giorgio Moroder den Meilenstein No. 1 Song In heaven entwerfen. Der Prototyp des bis heute unter dem Sammelbegriff Synthie-Pop populären Digital-Electro-Stils. dessen Urheberschaft fälschlicherweise immer den Pet Shop Boys zugeschrieben wird.

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