Lou Rhodes – Bloom

Wave goodbye to the city und say hello to the Landleben – das war die Situation, in der Lou Rhodes, ehedem die weibliche Hälfte der Triphoppoppigen Formation Lamb, ihr erstes Soloalbum Beloved one aufnahm. Ob zwischenmenschlicher Vergletscherungen war ihr der Mann und Vater der gemeinsamen Kinder abhanden gekommen, und so kündigte die Sängerin das Reihenhaus in London, packte sich und den Nachwuchs ins Wohnmobil und fuhr raus aufs Land. Eben dort, im ländlichen Wiltshire, ist Lou Rhodes nunmehr sesshaft geworden, und es geht ihr hörbar wieder ein wenig besser. Aber zum Glück nicht so gut, dass sie darauf verzichtet, mit ihrer Musik emotionalen Eskapismus zu betreiben. Und dafür wollen wir Mrs. Rhodesan dieser Stelle ausdrücklich loben und preisen. Bloom heißt das zweite Werk, und es sucht und findet seine Wurzeln im Singer/Songwriterinnen-Folk. Wenn Lou Rhodes, zart und gleichermaßen stark und organisch „Chase All My Winters Away“ singt; es hat Violinen und akustische Gitarren parat, die Rhodes‘ Stimme umschmeicheln und sehr sachte karge Melodien zusammentupfen und es hat auch Songs auf Lager- „Greatness In A Speck Of Dust“ etwa – bei denen Barfußtänzer beiderlei Geschlechts schon mal beherzt aufstampfen können. Und hernach können sie entweder im Blumenbeet der gepflegten Depression waten-oder gemeinsam kehrtmachen aus der Sackgasse der Pop-Poesie. Um sich dann schon mal was für den nächsten Sommer vorzunehmen: über eine Gänseblümchenwiese tollen.

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