Raz Ohara &The Odd Orchestra – Raz Ohara &The Odd Orchestra

Manche Platten sind gut, weil sie stressen. Andere sind gut, weil sie völlig entspannen. Und dann gibt es eine rare Gattung, die beides in sich vereinen-also hibbelige Lässigkeit oder relaxte Unruhe, wie auch immer man’s ausdrücken mag. Raz Oharas(aka Patrick Rasmussens) Zusammenarbeit mit Oliver Doerellaka The Odd Orchestra (akaDictaphone aka Swod) ist ein Beispiel dieser seltenen Spezies. Was am meisten stresst, ist das Tempo: nicht langsam genug, um Ambient zu sein, und nicht ausreichend schnell, um wenigstens den kleinen Zeh in Schwingung zu versetzen. Das Tempo dieser elf durchweg melancholisch gestimmten Songs hängt zwischen den Welten wie ein Kaugummi im Turnschuhprofil. Es zieht sich. Es schleicht. Es kommt nicht aus’m Quark. Und so würde man den Großteil dieser so streicherzarten, akustisch gezupften und stimmlich hingehauchten Minuten fast verschlummern, läge nicht in den zahllosen Schichten der Arrangements eine latente, fast bedrohliche Gereiztheit verborgen. Hin und wieder bricht sie sich Bahn, etwa im kurzen Aufflackern elektronischer Beats, die schon verklungen sind, ehe sie ins Bewusstsein dringen. Ihre Wirkung ist dennoch verstörend-und Musik, die so wirkt, wirklich Kunst. VÖ: 18.1.

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