4Hero – ,,,Mixing

Man kann sich lebhaft vorstellen, wie sie tuscheln. 4Hero, sind das nicht diese Drum’n’Bass-Experten aus den 90ern? Leute, die Drum’n’Bass und sonst nichts im Sinn haben, wie alle Drum’n’Bass-Produzenten? Mit Breakbeats hat Dennis „Dego“ Mc-Farlane in der Tat eifrig hantiert, aber die Wahrheit ist viel komplizierter. Nebenprojekte mit HipHop-Schwerpunkt hat Dego auch schon lanciert, deshalb tauchen in seinem Mix für das zuverlässig geschmackvolle Berliner Label Sonar Kollektiv auch Aufnahmen von J Dilla, Little Srother und Waajeed auf. Das sind in diesem Genre alles bodenständige Typen mit Funk-Hintergrund. Also zieht Dego dazu alle möglichen Parallellinien. Er muss hier natürlich mit Bootsy Collins anfangen. „Fat Cat“ ist ein nicht ganz nahe liegender Pick aus dessen Solokatalog. Bei der Wahl des Electro-HipHop-Tracks kommt er aufTwoSisters und „High Noon“, woran auch nicht jeder zuerst denkt. Plötzlich fällt Dego ein, dass man einen DJ-Mix nicht immer innerhalb eines engen stilistischen Rahmens anlegen muss. Also schwenkt er mal eben auf Scientist und die Skatalites um, auf Roots-Dub der Extraklasse. Aber auch das ist nur eine vorübergehende Phase. Danach präsentiert uns der aufgeschlossene Mischmeister noch ein paar Soul-Jazz-Perlen von Patrice Rushen. Georgia Anne Muldrow und Roy Hargrove. Alles verdichtet sich bald zu einer Reise durch die Londoner Viertel, die schwarze Musik atmen: Notting Hill und so. Es lässt sich sehr gut nachvollziehen, welche Musiketappen man dort über die Jahrzehnte hinter sich gebracht hat. Nurdie90er-Jahre hat Dego auf seiner Mix-CD ausgeblendet. Drum’n’Bass kommt dann wahrscheinlich ein anderes Mal dran, Vö.8.2.

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