Le Loup – The Throne of third heaven of the nations millenium general assembly

Prätentiösüberlange Albumtitel sind ja schwer in Mode, der hier würdigt immerhin ein Kunstwerk: the throne of the third heaven … war das zentrale Werk des 1964 verstorbenen Künstlers James Hampton. Ein Über 14 Jahre aus Müll und Alltagsgegenständen zusammengepappter Jesusthron, der heute im Smithsonian American Art Museum in Washington DC ausgestellt wird. Ebendort steht auch die Wiege des Klangkollektivs Le Loup. Man darf davon ausgehen, dass mit dem Rahmenkonzept von deren Debüt weit mehr als nur eine sich ja immer gut machende Nähe zur Kunst demonstriert werden soll. Ganz ähnlich wie Trashkünstler Hampton erweisen sich die Musiker nämlich als findige Jäger und Sammler. Kleben mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln Pop-Versatzstücke zusammen und überführen sie in einen höheren Zusammenhang. Aus digitalem Schrott, Science-Fiction-Folk, spooky Gospelmotiven und dem Erbe Brian Wilsons entsteht eine hypnotische Stammesmusik.Trommeltänze am digitalisierten Lagerfeuer des 21. Jahrhunderts gewissermaßen, in denen Banjo und Laptop eine Symbiose eingehen. Die Kauzigkeit und den Experimentiergeist haben sie von Animal Collecitve, das Wunderlich-Erhabene von den Flaming Lips. das Händchen für alles zusammenhaltendes Songwriting von Ober-Le- Loup Sam Simkoff selber. Nun würde man ja bei dramaturgisch derart ausgereifter Musik denken, die acht Le-Loup-Mitgliederlebten und musizierten seit Jahren in waldschratiger Kommunenseligkeit zusammen. Im Gegenteil: Ursprünglich ein Homerecording-Projekt Sirnkoffs, fand die Band letztes Jahr nach dem in solchen Fällen inzwischen obligaten Blog-Flächenbrand angeblich per Anzeige zusammen. Tolle Platte, auch ohne Web-Legende. VÖ:25.1.

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