Cass McCombs – Dropping the Writ

Zum Einstieg der „Lionkiller“. Autobiografisch? Metaphorisch vielleicht? „I was born in a hospital that was very big and white“ sind die ersten Worte auf dieser Platte, will Cass McCombs uns jetzt seine Lebensgeschichteerzählen? Er huscht dann irgendwie durch dieses dampfende, stampfende Stück Prog-Pop, das so gar nicht zum Rest der Platte passen will droppi nc th e writ heilst das dritte Album des Singer/Songwriters, und es unterscheidet sich vom Vorgänger prefection (2005) durch einen deutlich geringeren Indie-Rock-Anteil. McCombs tapert durch eine vergessene Welt des Seventies-Soul und Rock, eine sich selbst hinterfragende Musik, Songs, die langsam denken: das leicht bekiffte „Pregnant Pause“, das man sofort auf das letzte Devendra-Banhart-Album hätte stellen können, das elegante Supersoftrockstückchen „That’s That“, kalifornischblau. In der Mitte leiert das Album dann ein wenig aus, die Songs gurken leicht, aber bestimmt vor sich hin, das soll sosein. McCombs‘ Falsett schlängelt sich geschmeidig um ein paar sanfte Citarrenmelodien. Aber mit „Crick In My Neck“ meldet sich wieder der Rock’n’Rollin‘-McCombs zurück, auf seine Art freilich, saccharinsüß säuselnd, von „Uhuhubababa“-Chören begleitet. „Füll Moon Or Infinity“ direkt im Anschluss ist das aktuell gerade einmal hübscheste Beispiel einerfast schon vergessenen Minnesängerei. Cass McCombs aber gehört zu den wenigen Croonern, die ihre Kunst ganz ausdrücklich in den Dienst ihrer Songs stellen. Vielleicht ist es auch das fein ausgesteuerte Echo, dass all diese Songs erst zu einer Platte macht, zu einem der erfreulichsten Singer/Songwriter-Alben der letzten zwölf Monate. VÖ: 8.2.

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