Bntish Sea Power – Do you like Rockmusic?
Öfter mal was anderes? Voilà: Die Band aus Brighton bringt es an den Start. Nicht nur das, sie tut es auch noch so, dass man vor Begeisterung Haken schlägt, Aufschreie der Erleichterung ausstößt und wieder an das Gute im Gitarrenmenschen glaubt. Nichts erinnert hier an die Post-Punk-oder Smiths-Adepten unserer Zeit oder Einflüsse, die hinreichend durchdekliniert sind. British Sea Power haben eine Schwäche für vergessene Fußnoten der Indie-Historie. Die Gitarren machen einen Radau, der an die gerne belächelte Shoegazer-Ära erinnert. Besonders die nie ganz für wichtig erachtete, aber immer ganz gute Band The Catherine Wheel will einem nicht mehr aus Kopf, je länger man hier zuhört. Oder halt, ist es doch eher das erste Album von Ride? In „Atom“ jedenfalls erlebt das infernalisch gepushte Geschrammel von The Wedding Present seine Wiederaufstehung. Beim schönen „No Need To Cry“ wird es zur Abwechslung besinnlich. Da ist man plötzlich bei The Velvet Underground angelangt.Trotz aller Phonstärke (produziert hat u.a. Efrim Menuck von Godspeed! You Black Emperorin Kanada) fühlt man sich stets brillant unterhalten, weil die Band nie wenigstens einen Hauch von Melodie vergisst. Auffälligster Song ist“Waving Flags“. Mit ihm polemisieren die Küstenstädter vorbildlich gegen wachsende Fremdenfeindlichkeit auf der Insel, wo gerade Osteuropäer, Muslime und Ausländer in der Premier League misstrauisch beäugt werden. Nein, mit prima Musik hat es sich hier nicht. Als Zugabe gibt es einen Denkzettel obendrauf. Sagt ja zu diesem Britannien! VÖ:18.1.
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