The Sadies – New Seasons

Für viele sind sie die beste Backing Band der Welt: Ob John Spencer und Matt Verta-Ray, Neko Case, Blue Rodeo oder Soul-Legende Andre Williams -die Liste derer, mit denen TheSadies bereits das Studio teilten, ist ebenso lang wie exquisit. Doch auch wenn ihr Ruhm zu einem großen Teil aus diesen Kollaborationen herrührt,dem Vierer aus Toronto damit die Lebensberechtigung als eigenständige Band abzusprechen, wäre mehr als unangebracht. Kann man doch mittlerweile auf eine stattliche Anzahl an Alben verweisen, die die so unterschiedlichen musikalischen Interessen der Sadies gelungen manifestieren. Nach Bluegrass, Country, Blues oder psychedelischem Pop schlägt man nun mit new seasons ein weiteres Kapitel auf, und es ist ohne Frage kein Zufall, dass Gary Louris von den Jayhawks nicht nur bei „Yours To Discover“die Gitarre zupft, sondern auch bei mehr als einem halben Dutzend Songs für die Backing Vocals sorgt. Die Jayhawks haben generell in vielen der neuen Stücke ihre Spuren hinterlassen. Doch auch wenn sich damit eine Klammer gefunden zu haben scheint, die new seasons mit seinen Ausflügen in Richtung Country, Cospel oder Southern ein wenig zusammenhält, eine einende Komponente geht dem neuesten Werk der Kanadier bedauerlicherweise völlig ab. Und auch der Umstand, dass The Sadies mal wieder großes Talent in puncto Songwriting und interpretatorischer Qualität beweisen, ist n ew seasons weit entfernt davon, sich das Prädikat „großartig“ zu verdienen. Deutlich zu orientierungslos wirkt da vieles: Stückwerk, das für sich betrachtet fraglos seinen Wert hat, im Albumkontext aber weder wirklich heraussticht noch als Teil eines gemeinsamen Bildes funktioniert.

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