Saturday Looks to me – Fill up the room :: Idiosynkrasien & Wandfarben

Es gibt ja inzwischen einen Haufen von, sagen wir mal, semi-bekannten, semi-erfolgreichen und semi-selbstbewussten Pop-Bands, die sich unter den letzten Sonnenstrahlen der Sixties und frühen Seventies aalen, ohne dabei grundsätzlich unter Revival-Verdacht zu geraten. Arbeitstitel: „Die Idiosynkrasien des Pop unter besonderer Berücksichtigung von Wandfarben und Tonfolgen aus dem Beatles– und Beach-Boys-Nachlass“, Bandliste: Off Montreal, Papercuts, Midlake, Ladybug Transistor, Essex Green, Kite Flying Society und The Clientele zum Beispiel. Wer eine dieser Bands kennt, kennt die anderen eben garantiert nicht, so seltsam vermögen sie mit ihren Melodien zu spielen, so unterschiedlich beackern sie ihre Felder. Saturday Looks Good To Me sind eindeutig mehr auf die Beachboys als die Beatles-Seite zu stellen, und die Band von Songwriter und Produdzent Fred Thomas aus dem von Sufjan Stevens so überwältigend gewürdigten US-Staat Michigan hat eigentlich schon ein paar Alben 2U viel auf dem Buckel, um noch einmal einen gewaltigen Sturmwirbel erwarten zu lassen. Weit gefehlt, fill up the room ist ein samtig glänzendes, aus raffiniert gebauten Melodien, jubelnden Chorsätzen und diesmal leicht Fifties-verdächtigem Gitarrenklingklang zusammengesetztes Album geworden, das nur drei große Buchstaben überragen: J-O-Y. Es ist die Freude an der Suche nach dem perfekten Popsong, die hier meist im Zwielicht endet, in der Melancholie einer Keyboardmelodie oder in einem schillernden Stück Motown-Pop. Es wird dann gar kein Perfect Pop, aber es ist ein Vergnügen, Thomas beim Versuch zuzuhören und ein Stück weit mitzuschwelgen. VÖ: 14.12. » www.krecs.com