The Brunettes – Structure and Cosmetics
Zwar verkündet das Infoschreiben großspurig, in Neuseeland pflege man einen exquisiteren Musikgeschmack als im Rest der Welt, weswegen man sich auch keinesfalls von den Beatles oder Stones inspirieren lasse.Aber dann dauert es doch wieder nur ein paar Songs bis zur ersten Fab-Four-Referenz in „lf You Were Alien“. Nicht nur hier ist den Brunettes stilistisch absolut kein Vorwurf zu machen: Ihre leicht verhuschten Sonntagmorgen-Lieder mit Schlafsand im Auge und geheimnisvoller Note zapfen von Velvet Underground über Phil Spector bis zu Lee Hazlewood die richtigen Quellen an. Beinahe immer finden Jonathan Bree und Heather Mansfield dabei die passende düstere Stimmung, den authentisch warmen Sound, die geeignete Harmonie. Ein klitzekleines Manko können sie jedoch hinter all den dahingeschmachteten Gesängen und der schwelgenden Zuckerwattigkeit ihres dritten Albums nicht verbergen: Der üppig instrumentierte und perfekt arrangierte Rahmen ist oft eine Nummer zu groß für die wenig memorablen Songs. Ein melodramatischer Schwermüter wieder Titelsong etwa kann es stimmlich und atmosphärisch mit beinahe jedem Lee- und Nancy-Song aufnehmen-kompositorisch jedoch nicht. Allerdings sind wir ja Zeuge einer noch andauernden Entwicklung:Auch wenn Bree und Mansfield ihre Liebesbeziehung bereits Ende der Neunziger in die Arbeitsgemeinschaft The Brunettes umwandelten,scheint die Karriere des Duos aus Auckland erst jetzt richtig Fahrt aufzunehmen. Mal sehen, was da noch kommt!
>» www.myspace.com/thebrunettes
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