Junior Boys

Last Exit

Auf dem Weg zum goldenen Schnitt - das Debütalbum der kanadischen Electro-Melancholiker.

Es könnte Nachtsein uber diesem Album. Ein Greyhound-Bus zischt durch weite, einsame Landschaften, ein paar Neonschilder verweisen auf Leben, der Himmel zeigt viel zu schwarze Wolken. Lauter Bilder, die man für das Debütalbum der kanadischen Electro-Melancholiker finden könnte Last Exit wurde im Jahr 2004 von Domino USA veröffentlicht, damals waren die Remixe (Fennesz, Caribou) und Extra-Tracks noch auf einer Bonus-Disc versammelt. Für Fans des Duos sei die Anschaffung dieses Frühwerks ausdrücklich empfohlen, Last Exit markiert erste Schritte auf dem Weg zum goldenen Schnitt, den die Junior Boys auf ihrem zweiten Album So This Is Goodbye (2006) fanden, der ästhetisch überzeugenden Aufteilung eines Tracks in synthetische Retro-Pop-Anteile, House, Electronica und dem biologischen Seelen-Balsam in Form umweltfreundlicher Keyboard-Bahnen. Hier aber laufen die Stotterbeats manchmal noch minutenlang allein, an Jeremy Greenspans Gesang kann man sich hinterher kaum erinnern, er wird aus einer Geisterrepublik geflüstert. Und zwischenzeitlich scheinen diese Tracks kaum auf die Beine zu kommen. Wer das tolle Goodbye-AIbum schon besitzt, wird sich hiermit anfreunden können. Als Einstieg in die Welt der Junior Boys taugt diese Einstiegsplatte weniger.

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